Buckelwale in Puerto Vallarta

30 Nov

Gestern hat sich der erste Buckelwal in der Nähe des Malecons und des

Buckelwal im Sprung

Buckelwal im Sprung

Haustrandes Playa de los Muertos in Puerto Vallarta gezeigt und viel Beifall bekommen, denn immer wieder sprang er ganz elegant und oft mit dem ganzen Körper aus dem Wasser heraus, um dann wieder eine Weile abzutauchen und dabei die Schwanzflosse (Fluke) zu zeigen.Nach etwa fünfzehn Minuten konnte man dann wieder eine Wasserfontäne und schliesslich seinen Rücken sehen und dann auch wieder seine Sprünge bewundern – ein faszinierendes Schauspiel, das man hier von November  bis März beobachten kann, dann wandern die etwa 60 bis 80 Wale mit den neugeborenen Kälbern wieder Richtung Arktis, wo sie dann auch wieder Nahrung finden, denn sie ernähren sich überwiegend von Krill, der nur in kalten Gewässern vorkommt. Bei der Nahrungsaufnahme gelangt der Krill mit dem Meerwasser in den Mundraum der riesigen Säuger – Buckelwale werden bis zu fünfzehn Meter lang  – und dann wird das Wasser durch die Barten aus dem Mundraum gepresst. Barten sind etwa ein Meter lange bewegliche schmale Hornplatten, die die Bartenwale anstelle von Zähnen haben .weiterlesen

Kurz vor dem Abtauchen

Kurz vor dem Abtauchen

Die Wale kommen im Winter in die warmen Gewässer der Bahía de Banderas, um sich hier zu paaren und nach einer Tragzeit von knapp einem Jahr ihre Kälber zu gebären – die sind bei der Geburt etwa vier Meter lang und müssen von der Mutter an die Meeresoberfläche geschubst werden, um ihren ersten Atemzug zu tun. Dann werden sie mindestens ein halbes Jahr von der Mutter mit sehr fetthaltiger Milch gesäugt. Hier in Puerto Vallarta gibt es mehrere Agenturen, die „Whale Watching“ anbieten, wobei dann meist erklärt wird, dass andere Walkühe bei dem Werfen der Kälber Geburtshilfe leisten. Angeblich bilden oft Delphine einen schützenden Zirkel um die Walkuh, so dass sie beim Werfen des Kalbes nicht gestört wird. Denn hier in der Bucht gibt es ganzjährig auch die Orcas (der berümtetste ist wohl „Willy“!), die zu den Zahnwalen gehören und auch schon mal einen anderen Wal angreifen, obwohl sie wesentlich kleiner sind. Haie gibt es in der Bahía de Banderas nicht.

Die  polygamen Walbullen führen harte Rivalenkämpfe durch. Geschlechtsreif ist ein Jungwal etwa mit fünf/sechs Jahren und er lebt etwa 30 bis 50 Jahre.

Da die Wale immer wieder auftauchen müssen, um zu atmen, ist an „richtigen“ Schlaf nicht zu denken, man nimmt an, dass die beiden Gehirnhälften abwechselnd „ausruhen“.

Buckelwale sind berühmt für ihren Gesang, dessen Zweck man aber nicht genau kennt, jedenfalls scheint er über viele Kilometer hinweg der gegenseitigen Verständigung zu dienen, wobei die verschiedenen Walgruppen quasi ihren eigenen „Dialekt“ haben.Manche Agenturen verfügen über Unterwassermikrophone, die den Gesang auf dem Boot hörbar machen.

Eine weitere besondere Eigenschaft der Buckelwale sind die grossen

Brustflosse des Buckelwals beim Gruss

Brustflosse des Buckelwals beim Gruss

Brustflossen (Flipper), die fast ein Drittel der der Körperlänge erreichen, und die Musterung der  Fluke (Schwanzflosse), die sich von Wal zu Wal unterscheidet. So konnte man anhand von Fotos feststellen, dass die Wale mal Richtung Hawai, mal Richtung Bahía de Banderas wandern.

Den Namen hat der Buckelwal daher, dass beim Abtauchen ein kleiner Buckel auf dem Rücken zu sehen ist.

Die Fontänen aus den Blaslöchern, die sich auf dem Kopf des Säugers befinden, kann man aus weiter Ferne sehen, so dass sich die Beobachtungsboote orientieren können bei der Suche nach einem bzw. einer kleinen Gruppe von Walen oder eben einer Walkuh mit einem neugeborenen Kalb. Und wenn man dann Glück hat wie wir und die anderen Zuschauer gestern, dann sieht man die phantastischen Sprünge. Nur ist den Booten nicht gestattet, in die unmittelbare Nähe der Tiere zu fahren, die Bootsführer halten deshalb einen respektvollen Abstand.

Die Buckelwale stehen seit 1963 unter Schutz -, denn von der ursprünglichen Population von geschätzten weltweit 150 000 Tieren gibt es nur noch knapp zehn Prozent wegen des rücksichtslosen Walfangs in den vergangenen 150 Jahren! Und trotzdem tun sich auch heute noch einige Länder schwer damit, sich konsequent an das Verbot zu halten…

Aber die Vallartenser sind sehr stolz darauf, dass ihre Bahía de Banderas ein „Santuario de las Ballenas Jorobadas“ ist – ein Heiligtum der Buckelwale.