Drogenhandel in Mexiko

15 Okt
Drogenkrieg in Michoacán

Drogenkrieg in Michoacán

Bis zu 40 Milliarden Doller verdienen die Drogenhandelbosse allein in Mexiko im Jahr – mehr als das Dreifache dessen, was das Land 2005 am internationalen Tourismus verdient hat (12,17 Milliarden Dollar). Dieses Geld kommt in erster Linie aus den USA, aus Kanada und natürlich auch aus Europa, – und die deutsche Bundesregierung (und die mexikanische nicht weniger) wäre froh über diese Summe, liesse sich doch so das gewaltige Haushaltsloch zumindest zum grossen Teil stopfen.

Kokain

Kokain

In manchen Teilen der Bevölkerung gilt es ja durchaus als schick, eine Linie Kokain zu ziehen oder synthetische Drogen zu konsumieren – keiner scheint ein schlechtes Gewissen zu haben, dass er damit eine Mörderbande finanziert, die auch nicht – wie in Mexiko – davor zurückschreckt, Kindern Drogen unterzujubeln in Form von bunten Bleistiften und Aufklebern, die LSD oder ähnliches enthalten, um die Kinder abhängig zu machen – von den über 11 000 Menschen allein im letzten Jahr in Mexiko, die in dem Krieg zwischen den verschiedenen Kartellen ihr Leben lassen mussten nicht zu reden und erst recht nicht von den vielen, vielen Tausend Opfern des Drogenmissbrauchs in aller Welt…

Psychologen sagen, dass Drogenhändler Psycho- bzw. Soziopathen sind, Menschen ohne jegliches Gewissen also, denen es nur darauf ankommt, Macht auszuüben und andere zu beherrschen und eben auch zu schikanieren – oder umzubringen.

Die Milliarden, die von den Kunden diesseits und jenseits des grossen Teiches aufgebracht werden, dienen der Finanzierung von ungefähr 300 000 Angehörigen und Drogenmilizen, ausgerüstet mit Waffen, die legal in den USA erworben und dann illegal über die Grenze gebracht werden – von dem berühmt berüchtigten AK 47 über Granaten, modernsten Schnellfeuerwaffen bis hin zu Maschinenpistolen und –gewehren, die auch Panzer knacken.

Gewehre, Schnellfeuerwaffen und Panzerfäuste

Gewehre, Schnellfeuerwaffen und Panzerfäuste

Gegen diese äusserst gewalttätigen Paramilitärs kämpft ein Heer von 40 000 mexikanischen Soldaten und eine Spezialeinheit der Polizei, bestehend aus 5 000 Personen. Von daher wird befürchtet, dass der Kampf gegen diese brutalen organisierten Verbrecher kaum zu gewinnen ist, denen man den Boden nur dadurch entziehen könnte, indem man den Handel mit Drogen legalisiert und natürlich (staatlich) kontrolliert, so etwa wie bei den Psychopharmaka, die man in den Apotheken gegen Rezept erwerben kann. Und natürlich müsste der so gut wie unkontrollierte Verkauf von Waffen in den USA unterbunden werden.

Verbunden mit diesem Droegengeschäft sind natürlich Geldwäscherei und jedwede Art von Korruption – entweder weil jemand dem Angebot von Geld nicht widerstehen kann oder aus Angst um sein Leben und/oder dem seiner Familie.

Nun ist in Mexiko der Besitz von Kleinstmengen von Drogen für den eigenen Bedarf nicht mehr illegal, allerdings wird der, der dabei ertappt wird, in die Drogenberatung geschickt, was ja sehr viel mehr Sinn macht als ein Gefängnisaufenthalt. In den USA werden ja viele Gefängnisse von privaten Sicherheitsfirmen verwaltet, die – so wird behauptet – ein massives Interesse daran haben, dass der Drogenhandel und –besitz auch mit von Kleinstmengen nicht legelisiert wird.

Wie dem auch sei, es bleibt zu wünschen, dass die Regierungen der verschiedenen Länder eine vernünftige Politik betreiben – auch zum Schutz derer, die eigentlich kein Interesse an Drogen haben, aber – wie die Kinder in Mexiko – zu deren Konsum verführt werden sollen.