Strandspaziergang – vom Malecón bis nach Conchas Chinas

10 Jul

Ein ausgedehnter Strandspaziergang in Puerto Vallarta vermittelt Ihnen eine bunte Vielfalt von Ausblicken und Eindrücken und der Angebote, die dieses Tropenparadies bietet. Am besten beginnen Sie dieses etwa zwei- bis dreistündige Vergnügen am Hotel Rosita. Dort beginnt der Malecon, die Strandpromenade, auf der allabendlich auch  viele Einheimische flanieren, um die kühle Meeresbrise zu geniessen. Aber Sie sollten am besten morgens gehen und mit Kopfbedeckung, Sonnencreme und Wasser ausgerüstet sein und bequemen und rutschfesten Schuhen, da sie an einer Stelle über eine Felsnase steigen müssen. Und da man unterwegs auch baden und schwimmen kann, sollten sie Badekleidung zumindest dabei haben.

Gleich beim Hotel Rosita, dem ältesten Hotel hier in Vallarta (es wurde 1948 eröffnet), befindet sich am Strand eine grosse spiralförme Bronzeskulptur, die der Entstehung des Lebens aus dem Meer gewidmet ist.weiterlesen Hier finden sich häufig viele Pelikane ein, weil am Anfang des Malecóns früh morgens die Fischerboote ankommen und ihren Fang an die oft schon wartende Kundschaft verkaufen – da fällt dann auch schon mal was an die Pelikane ab. Die Fischer bieten auch Cocktails aus Meeresfrüchten an.

Wenn Sie dann weiter Richtung Süden gehen, dann gelangen sie zur nächsten Skulptur: „Nostalgia“, eines der Symbole von Puerto Vallarta, von dem die Legende erzählt, dass es deshalb von dem Künstler geschaffen wurde, weil er hier zufällig seiner alten Jugendliebe begegnete. Die nächste Skulptur ist der „Madre Naturaleza“ – Mutter Natur – gewidmet, auch das ein recht gelungenes Werk.

Sehr bald sind Sie dann an einem der Wahrzeichen von Vallarta, der Bronzefigur eines Seepferdchens, auf dem ein freundlich grüssender Junge sitzt!

Auf der anderen Strassenseite reihen sich Restaurants und die verschiedensten Geschäfte, darunter auch viele Läden, die Silber-  aber auch Goldschmuck anbieten (Silber bekommt man in Mexiko im allgemeinen sehr viel preiswerter als in Deutschland, der Goldpreis entspricht aber dem internationalem Standard), es gibt auch Bars und Clubs, die vor allem am Abend zum Leben erwachen und sich insbesondere bei jungen Leuten grosser Beliebheit erfreuen. Überall stehen Bänke, die zum Verweilen einladen – aber vielleicht sollten Sie sich das aufheben, bis Sie auf die Höhe des „Parque“ gekommen sind, wo sich auf der anderen Strassenseite das Rathaus und die Hauptkirche Vallartas befinden. Der Mittelpunkt der Plaza ist der „Kiosko“, wo manchmal Musikgruppen spielen, überall stehen Bänke und gibt es Zeitungen zu kaufen, zahlreiche Bäume spenden Schatten und einige Leute machen sich einen Spass daraus, die vielen Tauben zu füttern.

Sie sollten ruhig einen Blick in das meist sehr geschäftige Rathaus werfen (dort gibt es auch Toiletten) und die Treppe zum ersten Stockwerk hochgehen, wo sie einen Blick auf ein Wandgemälde des bekanntesten Künsters aus Vallarta werfen können: Manuel Lepe. All seine Werke sind im Stil der naiven Malerei gehalten und stellen das Leben in Vallarta dar.

Die „Parroquia“ mit ihrer einzigartigen Krone auf dem Turm (eines der Wahrzeichen von Vallarta), der oft von Einheimischen und Touristen der ehrwürdige Titel „La Catedrál“ verliehen wird, ist der Jungfrau von Guadelupe gewidmet, deren „Geburtstag“ am 12. Dezember mit unzähligen Prozessionen gefeiert wird. Diese beginnen schon am 1. Dezember und werden meist von indianischen Tanzgruppen und oft auch von Mariachis begleitet. Die „Virgen de Guadelupe“ ist eine indiansche Gottesmutter, ihr ist in Mexiko-Stadt die Basilika gewidmet, sie ist aber auch die Schutzpatronin von Puerto Vallarta, und Vallarta ist nach Mexiko der wichtigste Guadelupe-Wallfahrtsort.

Sie sollten das Innere der Kirche aber nur in angemessener Bekleidung betreten.

Auf dem Rückweg können Sie sich im Tourismus-Büro (östlicher Teil des Rathausgebäudes) mit kostenlosen Stadtplänen und Prospekten versorgen, auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Bank, wo sie Geld wechseln können, und nahe an der Strasse befindet sich auch die Statue von Ignacio Vallarta, nach dem die Stadt 1918 (damals wurde auch die Parroquia eingeweiht) benannt wurde. I. Vallarta war als Gouverneur des Bundesstaaates Jalisco einer der liberalen Politiker, die sich etwa Mitte des 19. Jahrhunderts um den indianischen liberalen Präsidenten Benito Juarez scharten, der die strikte Trennung von Staat und Kirche  veranlasste, die heute noch Teil der mexikanischen Verfassung ist: Es gibt keinen Religionsunterricht in den Schulen, dort darf noch nicht mal ein Kruzifix hängen. Und es gibt natürlich auch keine Kirchensteuer wie in Deutschland. Trotzdem sind die Kirchen an Sonntagen oft so voll, dass die Leute (90 Prozent der Mexikaner bezeichnen sich als Katholiken) bis auf die Strasse stehen. Und auch unter der Woche besucht man gern mal für ein paar Minuten die Kirche und/oder einen Gottesdienst. Ein Gottesdienst in englischer Sprache findet sonntags um 11 Uhr statt. Fällt der 12. Tag des Monats auf einen Sonntag, dann gibt es zu Ehren der Virgen Mariachi-Musik während des Gottesdienstes. Da sie als die „Mutter“ aller Mexikaner und als deren „Königin“ gilt, befindet sich bei der Kopie des Gnadenbildes (das Original befindet sich in der Basilika am Erscheinungsort in Mexiko-Stadt) in jeder mexikanischen Kirche auch die mexikanische Flagge…

Aber nun wieder zurück auf den Malecón und dem grossen Brunnen mit den Bronze-Delphinen, der den Partnerstädten Puerto Vallartas gewidmet ist (rund um den Brunnenrand findet man die Namen). Rechts davon ist das Freilichttheater, wo abends häufig Veranstaltungen stattfinden – kostenlos, versteht sich!

Wenn Sie über die Bühne gehen, erreichen Sie die Fortsetzung des Malecóns. Hier kann man auch das kleine Museum der mexikanischen Marine besuchen. Diesem schliesst sich dann bald die Zone an, wo sich Eisdielen, ein Strassencafé – Vitea, das von demselben deutschen Chefkoch geführt wird wie das sehr renommierte Trio in der Strasse Guerrero –  und schliesslich ein kleiner „Mercado“ (Markt) befinden. Wenn Sie durch eines der vielen kleinen Geschäfte, die vor allem  T-Shirts u.ä. anbieten, in das Innere gehen, dann stossen Sie auch auf Läden mit z.T. sehr schöner Baumwollkleidung für Damen und Herren. Aber es gibt auch einen grossen Laden mit Lederwaren im Süden des Gebäudes. Und Sie können sogar Tequila probieren!

Nun sehen sie schon die Fussgängerbrücke, die über die Mündung des Rio Cule führt, aber vorher gibt es noch ein paar relativ exclusive Geschäfte auf der linken Seite und Ständchen mit allerlei Ketten u.ä. auf der rechten Seite.

Von der Cuale Brücke aus gelangt man auf die „Isla Cuale“ (siehe den entsprechenden Block), vielleicht sehen sie nahe der Mündung ja auch einen der Otter, die dort leben, oder – auf den Bäumen – Leguane. Ganz bestimmt können Sie Reiher erspähen, oft auch Kormarane. Aber Sie wollen ja an die eigentlichen Strände Vallartas, die man ebenso wie die Hotelzone ganz gut von der kleinen Aussichtsplattform sieht, die von der Brücke Richtung Meer abzweigt.

Hinter der Brücke kann man dann öfter Austerntaucher sehen, die die frischen Austern (Vorsicht! Der Verzehr frischer Austern ist nicht ganz ungefährlich!), die sie dort aus dem Meer holen, zum Verkauf anbieten.

In dem Zementbelag dieses Teils des Malecóns sind alle paar Meter Gedichtzeilen zu lesen – spanisch natürlich!

Sie befinden sich nun am „Playa de los Muertos“ – am Strand der Toten. Diesen für deutsche Begriffe recht grusligen Namen verdankt dieser Strandabschnitt der Legende, dass hier vor langer Zeit ein Kampf zwischen Piraten und Einheimischen stattgefunden habe und dabei viele ihren Tod gefunden haben. Heutzutage geht es hier sehr lebendig zu, da sich hier Restaurant an Restaurant reiht, von ganz schlichten Strandkneipen bis zu recht eleganten und gepflegten Gaststätten, die aber auch oft Tische direkt am Strand stehen haben.

Sie erreichen zuerst das Restaurant época, das auch über palapas (Schattendächer) mit Liegestühlen verfügt, abends werden hier dann aber Tische und Stühle aufgestellt, so dass man unmittelbar am Strand essen und dabei den Sonnenuntergang beobachten kann.

An diesem Strandabschnitt finden sich vor allem am späten Nachmittag oft viele Angler ein – allerdings nur, wenn die Brandung nicht allzu stark ist – der Abschnitt hat nicht von ungefähr auch den Namen Olas Altas – hohe Wellen! Aber dann sind die Wellenreiter da!

Neben dem época (das Gebäude Vista del Sol, zu dem das Restaurant gehört, ist ein Komplex mit Ferienwohnungen) gibt es dann zwei sehr einfache Strandkneipen, die Meeresfrüchte und Fisch anbieten, allerdings nicht über eine Toilette und fliessendes Wasser verfügen. Die Kneipe Los Burros ist berühmt berüchtigt wegen der etwas derben Scherze des Personals, die manche Leute sehr amüsant finden, andere sind davon nicht so angetan. Jedenfalls ist es hier sehr schattig wegen der vielen Palmen, die der Betreiber vor etwa zwanzig Jahren gepflanzt hat.

Eine öffentliche Toilette gibt es dann  an der Plaza Cárdenas, an der sie nun vorbei kommen. Wenn sie nun geradeaus weitergehen, dann kommen Sie in die Zona Romantica, wo sich auch das Restaurant Kaiser Maximilian und das Café Maximilian befinden, beides steht unter österreichischer Leitung, und sie werden hier entsprechend verwöhnt. Und natürlch gibt es in der Zona Romantica ein vielfältiges Angebot weiterer Strassencafés und Restaurants aller Ausrichtungen und Preislagen! Und Läden und Geschäfte mit den verschiedensten Angeboten, auch hier häufen sich die Silberschmuckangebote! Aber die Zona Romatica sollten Sie sich vielleicht für einen Spätnachmittag- und/oder Abendbummel aufheben, da geht es hier recht lebhaft zu.

Wenn sie zwischen dem Restaurant Mar Azul und Daiquiri Dick’s entlang gehen, dann kommen Sie wieder auf die Fortsetzung des Malecón, der hier über mehrere Brücken führt: In der Regenzeit verwandeln sich die Strassen Vallartas bei heftigen Regenfällen in die reinsten Wildbäche!

Vor der ersten Brücke befindet sich das Restaurant Coco Tropical (unter schweizer Leitung mit internationaler Küche), dann folgt das sehr mexikanische und sehr traditionelle Hotel Playa Los Arcos. Werfen Sie ruhig einmal einen Blick in den Innenhof mit seinen vielen tropischen Pflanzen rund um den Swimmingpool!

Das Restaurant Langostinos bietet eine ganze Reihe Fisch- und Meeresfrüchtegerichte an, die man auch unmittelbar am Wasser verzehren kann; das Restaurant steht unter der Leitung des Deutschen, dem auch das Restaurant Hacienda Alemana gehört.

Und dann sind Sie auch gleich am Pier! Hier können sie den Anglern zuschauen, aber auch die Übersicht nutzen, die man hier über den  Strand hat und das eine oder andere Foto machen.

Kurz nach dem Hotel San Marino bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als durch den Sand zu laufen – aber vielleicht haben Sie sich ja schon längst ihrer Schuhe entledigt und sind durch den Sand bzw. am Rande der Brandung entlang gewandert!

Auch hier gibt es nun wieder Restaurants mit Liegestühlen, im südlicheren Teil halten sich die Gays gerne bei den Blue- und Greeen Chairs auf .

Und dann werden Sie wieder von dem Jungen auf dem Seepferdchen gegrüsst, dem Pendant zum dem am zentralen Malecón!

Und hier sind Sie dann auch an der Felsnase, die es zu überwinden gilt, am besten mit rutschfesten Schuhen, denn der Fels ist nass und daher etwas glitschig – Vorsicht also!

Das kleine Abenteuer lohnt sich aber, weil Sie nun an die sehr viel ruhigeren und z.T. schon idyllischen Strände von Amapas und Conchas Chinas kommen. Hier reiht sich eine Villa an die andere, die meisten gehören US-Amerikanern, die sich vor allem in den Wintermonaten hier aufhalten.

Nach einem längeren Marsch kommen Sie dann zum Restaurant Playita Linda („schönes Strändchen“) und damit zum Endpunkt der Wanderung. Das Restaurant (mittlere Preislage, mexikanische Gerichte und Meeresfrüchte) ist rustikal gemütlich, man hat einen sehr schönen Blick auf die kleine Felsenbucht, wo man auch gut schnorcheln kann, da die Brandung meist ganz schwach ist. Sie können sich hier ja ein erfrischendes Getränk gönnen und überlegen, ob sie zumindest einen Teil des Weges zurücklaufen und am Plaza Cardenas einen Bus nehmen, oder ob sie nun genug haben. Dann fahren Sie mit dem Aufzug des Hotels Linda Mar, zu dem das La Playita gehört, sieben Stockwerke hoch und sind dann in der Rezeption und auf der Höhe der Strasse. Dann können Sie mit Taxi oder Bus die Rückfahrt antreten.

Auf dem ganzen Weg sollten Sie darauf achten, ob Sie Delphine und/oder springende Rochen sehen, im Winter sehen sie mit etwas Glück einen der zahlreichen Buckelwale, die hier alljährlich zum Kalben und Paaren in die Bucht kommen. Und immer wieder werden Sie Pelikane und Fregattvögel beobachten können!

Viel Spass! Aber vergessen Sie weder die Kopfbedeckung noch die Sonnencreme!