An der urwaldbewachsenen Steilküste entlang in den Süden der Bahía de Banderas

25 Jul

Für diesen kleinen Ausflug sollten Sie sich entweder ein Auto mieten oder – bequemer und sicherer – sich einem Taxifahrer anvertrauen, mit dem Sie vorher den Preis aushandeln sollten. Das kann auch preiswerter sein, denn das Auto mieten Sie ja für einen kompletten Tag, die Tour dauert aber nur zwischen vier und sechs/sieben Stunden – eher sechs/sieben, denn an dem einen oder anderen Ort wollen Sie vielleicht ein bisschen verweilen und vielleicht sogar eine Erfrischung zu sich nehmen. Da man an einigen Orten baden kann, sind auch Badesachen zu empfehlen.weiterlesen

Sie verlassen Puerto Vallarta Richtung Süden/Barra de Navidad im Stadtteil Amapas, wo schon die Steilküste beginnt. Hier gibt es viele Gebäude mit Ferienwohnungen, viele davon haben Blumenschmuck, Bougainvillea und Goldkelch in erster Linie. Sehr schnell sind sie dann im unteren Conchas Chinas und Sie sollten unbedingt einen Abstecher in das obere Conchas Chinas machen. Dazu nehmen Sie die erste Abfahrt nach links mit dem entsprechenden Hinweis. Die Strasse führt steil hinauf auf den Berg, und Sie sind dann sehr bald in diesem Nobelviertel Vallartas mit seinen oft prachtvollen Villen. Wenn Sie immer auf der kurvigen Hauptstrasse bleiben, kommen Sie an einen Aussichtspunkt (hier befinden sich fliegende Händler, die Souvenirs anbieten), von dem aus Sie einen wunderschönen Blick auf Puerto Vallarta und Umgebung haben.

Sie können dann weiter die steilen Strassen hochfahren und die z.T. sehr schönen Anwesen bewundern, um dann eine Strasse zu nehmen, die nach unten und damit zur Küstenstrasse zurückführt.

Dort fahren Sie dann weiter Richtung Süden an Hotels und Komplexen mit Ferienwohnungen vorbei, die direkt an das Meer gebaut sind, auf das Sie immer wieder einen Blick haben, links dagegen ragen die urwaldbewachsenen z.T. vulkanischen Berge steil auf. Bei Kilometer fünf kommt auf der linken Seite ein Abzweig Nach El Nogalito, dass Sie aber erst gegen Ende der Fahrt besuchen sollten.

Halt machen sollten Sie aber dann nach einigen Kilometern an dem kleinen Parkplatz, von dem aus man die riesigen „Felsblöcke“ Los Arcos sehen kann und die ihren Namen daher haben, dass man mit einem Boot durch den Tunnel fahren kann, den das Wasser dort gebildet hat. Wenn Sie eines Tages eine Bootstour machen sollten und Los Arcos auf ihrem Weg liegt, dann werden Sie feststellen, dass der scheinbare Fels in Wirklichkeit aus zusammengepressten Kieseln und Sand besteht, also aus einem ehemaligen Flussbett. Diese Formation kann man aber auch stellenweise an den Hängen links von der Strasse erkennen.

Bei Los Arcos sieht man immer viele Taucher und Schnorchler, weil dieses ein Unterwasserparadies ist (das wie die „Felsen“, wo viele Pelikane und Fregattvögel nisten, unter Naturschutz steht). Hier verläuft auch der Cañon del Diablo, die Teufelsschlucht, ein ca. Tausend Meter tiefer unterseeischer Graben.

An der kurvigen Strasse liegen dann auch wieder mehr oder weniger luxuriöse Villen, auch diese direkt oberhalb des Meeres gebaut, das hier aber kaum Sandstrände hat.

Sehr bald sind Sie dann in Mismaloya, dem Ort, an dem John Houston „Die Nacht des Leguans“ von Tennesee Williams 1963 verfilmte und damit Puerto Vallarta berühmt machte. Heute steht dort ein sehr grosses Hotel, von dessen Parktplatz Sie einen wunderschönen Blick auf die Bucht von Mismaloya haben, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Sie können aber auch ein Stück die Strasse weiterlaufen oder –fahren und sich dann an den Strand von Mismaloya begeben. Auf der linken Seite sind kleine Strandkneipen, die dort ihre Liegestühle aufgebaut haben, dann gehen Sie weiter, bis Sie zu den Resten der gemauerten Filmkulisse kommen. Auf dem Rückweg können Sie sich dann schon mal erkundigen, was ein Bootsfahrer für eine Bootsfahrt zu den unzugänglichen Stränden im Süden – zum Beispiel zu dem sehr paradiesischen von Las Animas ganz in der Nähe – verlangt.In Misamloya soll vor etwa dreihundert Jahren eine Werft gewesen sein, hier sollen sich aber auch Piratenschiffe verborgen haben, die Jagd machten auf die Handelsschiffe, die im 17./18. Jahrhundert von Acapulco aus zu den Philipinnen fuhren, um wertvolle Ware wie Seide, Gewürze usw. aus China nach Mexiko zu bringen. Diese Schiffe machten oft Station in der Gegend, um Frischwasser zu besorgen, und immer wieder rühmten die Seefahrer diesen wunderschönen Küstenabschnitt.

Doch nun weiter auf der Küstenstrasse. Bei Kilometer 17,5 liegt auf der rechten Seite Le Kliff, das zu den fünfzig schönsten Restaurants ganz Mexikos zählt und eine ganz grossartige und einzigartige Architektur hat: Das Dach ist eine riesige Konstruktion aus Holz und Palmblättern – also das, was man in Mexiko eine Palapa nennt – über einem sehr rustikalen und gleichzeitig elegantem  Restaurant, das sich auf mehreren Ebenen an die Steilküste über dem Meer ausdehnt. Morgens sind Küche und Bar geschlossen, aber normalerweise lässt man Sie auf freundliche Nachfrage gerne durch das Restaurant gehen. Vielleicht entschliesen Sie sich ja, hier eines Tages ein Abendessen einzunehmen und den Sonnenuntergang zu sehen – oder im Winter Buckelwale zu beobachten – oder gar, hier zu heiraten, wie schon viele andere Paare. Besonders von der untersten Ebene des Restaurants haben Sie einen schönen Blick auf die Bahía de Banderas und auch auf das in der Ferne liegende Vallarta. Und vielleicht sehen Sie ja auch einen der Waschbären, die hier leben und von de Besitzern und Angestellten des Restaurants liebevoll verpflegt werden.

Nun führt die Fahrt weiter nach Boca de Tomatlán. Sie können in das kleine Dorf und dort an den Strand fahren, wo sich kleine Fischrestaurants befinden und dort eine Pause einlegen. Boca de Tomatlán bedeutet „Mündung des Flusses Tomatlán“, und hier nun zweigt die Strasse von der Küste ab und führt durch das Flusstal hinauf in die Berge. Sämtliche Buchten südlich von Boca de Tomatlán sind nur per Boot und einige wenige mit einem geländegängigen Fahrzeug zu erreichen. Sehr beliebt sind Boostausflüge in das weit entfernte Yelapa, aber romantischer ist das nahe gelegene Las Animas. Sie können sich ja auch hier bei den Fischern nach den Preisen für einen Ausflug an welche Bucht auch immer erkundigen. Hier sollten Sie ein Mittel gegen Stechmücken zur Hand haben, die hier manchmal auftauchen. Einheimische raten dabei zu Babyöl, dessen Geruch die Mücken abhält und den Juckreiz von Stichen lindert, falls man schon einer Mücke ausgesetzt war.

Nun geht es also hinauf in die Berge. Bei Kilometer 20 erreichen Sie Chicos Paradise, ein Restaurant an dem hier stellenweise ziemlich wilden Tomatlán, das sich auch bei Einheimischen grosser Beliebtheit erfreut, da man an einigen Stellen des Flusses baden kann – aber dazu kann man nur in der Trockenzeit raten, in der Regenzeit kann es passieren, dass urplötzlich eine regelrechte Flutwelle kommt und die Badenden mitreisst! Im Restaurant können Sie  grosse und kleinere Papageien bewundern, oft sind auch Musikanten anzutreffen, bei denen Sie gegen Bezahlung ein Lied oder auch mehrere bestellen können. Manchmal springen Jugendliche mit waghalsigen Sprüngen von den grossen Felsbrocken in das reissende Wasser – von Nachahmung ist dringend abzuraten! Und neuerdings verfügt das Restaurant auch über eine Canopy-Anlage . Auch hier ist zu einem Mittel gegen Mückenstiche zu raten.

Wenn Sie noch vier Kilometer weiterfahren und etwa 2,50 € in die Besichtigung eines sehr schön angelegten botanischen Gartens mit einer grossen Vielfalt von Pflanzen aus Mexiko investieren wollen, dann sollten Sie zum Jardin Botanico/Botanical Garden. weiterfahren. Dort erwarten Sie u.a. auch Kakteen (die normalerweise nur im mexikanischen Hochland anzutreffen sind), fleischfressende Pflanzen und viele Orchideen. Sie können alleine durch die Anlage gehen (alle Pflanzen haben Namensschilder), sich aber auch führen lassen. Auch hier gibt es ein sehr schönes Restaurant, wo Sie eine Erfrischung zu sich nehmen können.

Spätestens hier haben Sie nun so viele neue Eindrücke gesammelt, dass es Zeit für die Rückfahrt wird, zumal  immer noch Interessantes auf dem Weg liegt.

El Eden war die Filmkulisse für den Schwarzenegger-Film „Predator“ und so ist auch das am Urwaldrand gelegene Restaurant aufgezogen, das in einer paradiesischen Landschaft liegt (daher der Name) und ein sehr beliebtes Ziel für amerikanische Touristen ist (es kommen sehr viele Busse), entsprechend lebhaft geht es dort auch zu. Dort kann man auch das Canopy benutzen – gegen Gebühr natürlich. Der unbefestigte und in der Trockenzeit folglich sehr staubige Weg dorthin zweigt von der Küstenstrasse in Mismaloya ab, und man braucht von der Kreuzung etwa zwanzig bis dreissig Minuten, um El Eden zu erreichen.

Das bereits am Anfang erwähnte El Nogalito ist sehr viel ruhiger und einfacher zu erreichen. Bei Kilometer 5 (von Puerto Vallarta aus gerechnet) zweigt der Weg nach rechts ab, nach einer kurzen Strecke kommt man durch das Dorf Nogalito. Sie bleiben auf der Hauptstrasse, bis ein Wegweiser Sie nach links zum Restaurant Nogalito verweist. Nach kurzer Strecke sind Sie dann an diesem schönen Plätzchen mitten im Urwald. Bereits am Parkplatz erwarten Sie alle möglichen tropischen Blumen, Büsche und Bäume, und durch einen sehr schön angelegten kleinen Garten gelangen Sie zu dem rustikalen Restaurant an einem kleinen Flüsschen. Hier kann man nicht nur die hauseigenen Papageien bewundern, sondern auch viele frei lebende Vögel. Das Restaurant gehört der Familie Santana, Verwandten von Carlos Santana, der ja im Bundesstaat Jalisco, zu dem Vallarta gehört, geboren ist.

Wenn Sie wollen, dann können Sie diese Exkursion im Restaurant La Playita/Hotel Lindo Mar Resort abschliessen, das in Conchas Chinas liegt. Das Auto können Sie auf dem Parkplatz abstellen und mit dem Fahrstuhl sieben Stockwerke zum Strandrestaurant fahren, sie können aber auch die steilabfallende und fast tunnelartige Strasse nehmen, die kurz hinter dem Hotel links Richting Strand abzweigt. Das Restaurant bietet vor allem mexikanische Gerichte an, darunter auch Fisch und Meeresfrüchte,  Sie können aber auch nur bei einem kühlen Getränk den Felsstrand geniessen oder zwischen den Felsen im Meer baden, das hier normalerweise so gut wie keine Brandung hat.

Wenn Sie nun noch Lust auf einen etwa einstündigen Strandspaziergang haben und mit einem Taxifahrer unterwegs waren, dann können Sie ihn hier freundlich entlassen und am Strand ins Zentrum zurückwandern – dazu sollten Sie sich aber vor der Sonne mit Creme und Kopfbedeckung schützen und rutschfestes Schuhwerk tragen, weil Sie unterwegs eine Felsnase überwinden müssen, auf der man wegen der Nässe relativ leicht ausrutschen kann (vgl  den Blog Strandspaziergang).

So oder so – haben Sie viel Spass bei dieser kleinen Exkursion in die interessante Umgebung Puerto Vallartas!