Regen- und Trockenzeit

19 Jun

Im Juni beginnt in Puerto Vallarta die Regenzeit, die bis Oktober anhält. Das

Regenzeit in Puerto Vallarta

Regenzeit in Puerto Vallarta

heisst nicht, dass es ununterbrochen regnet!!! Normalerweise entsteht im Laufe des Nachmittags Quellbewölkung. Am späten Nachmittag oder abends oder auch erst nachts kann es dann zu mehr oder weniger schweren Gewittern kommen. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, denn durch die intensive Sonneneinstrahlung verdunstet das aufgeheizte Meerwasser und es kommt dadurch auch zur Wolkenbildung.

Wie ist dieses Phänomen zu erklären?weiterlesen

Die Erdachse hat einen Neigungswinkel von etwas über dreiundzwanzig Grad und dreht sich im Laufe von gut 365 Tagen einmal um die Sonne. Das bewirkt, dass aus der Sicht der Erde der Sonnenaufgangs- und –untergangspunkt „wandert“: Zur Tag- und Nachtgleiche im März und September steht sie direkt über dem Äquator, zur Sonnwende im Winter am  Wendekreis des Steinbocks (etwa auf dem dreiundzwanzigsten Grad der Südhalbkugel), zur Sommersonnwende am Wendekreis des Krebses (etwa dreiundzwanzig Grad der Nordhalbkugel). Da Frankfurt am Main etwa auf dem fünfzigsten Breitenkreis liegt, scheint die Sonne in Europa immer aus dem Süden, anders in Puerto Vallarta und dem grössten Teil Mexikos, dort scheint sie im Juni aus dem Norden, denn Vallarta liegt (wie übrigens auch Cancun ganz im Südosten Mexikos) etwa auf dem zwanzigsten Grad nördlicher Breite, also südlich des Wendekreises des Krebses. Diese intensive Sonneneinstrahlung ist dann auch die Ursache dafür, dass die Temperatur des Meerwassers auf weit über sechsundzwanig Grad ansteigt und somit die Verdunstung zunimmt, und damit ist die Voraussetzung für den Regen geschaffen – allerdings auch für Wirbelstürme, die Puerto Vallarta aber äusserst selten heimsuchen, da sie meist weiter südlich auf den offenen Ozean abdriften.

In der Trockenzeit kann es hin und wieder mal zu Regen kommen, vor allem zwischen Dezember und Februar, es gibt aber Jahre, in denen kein Tropfen Nass vom Himmel fällt. So verwundert es nicht, wenn die Einheimischen die Regenzeit herbeisehnen und sich über Regentage freuen – zumindest zu Beginn der Regenzeit. Die heftigen Regenfälle führen aber auch oft zu Überschwemmungen und irgendwann hat man die Nässe und Feuchtigkeit doch satt,  zumal sich auch überall Moose und Ähnliches bilden und es notwendig wird, Aussenwände neu zu streichen.

Pflanze im ausgetrockneten Rio Pitillal

Pflanze im ausgetrockneten Rio Pitillal

Trockenzeit heisst nun aber nicht, dass hier in der Region alles dürr und trocken wird. Nur wenige Pflanzen werfen etwa ab Weihnachten ihre Blätter ab, viele Büsche und Blumen blühen das ganze Jahr, einige Bäume sogar nur in der Trockenzeit bzw. bevor die Regenzeit beginnt. Das hängt damit zusammen, dass der Boden genug Feuchtigkeit speichern kann, bzw. es viele Bäche und Flüsse gibt, die das ganze Jahr über Wasser führen – in vielen Teilen Mexikos sind spätestens am Ende der Trockenzeit die Flussbetten ausgetrocknet.

Der Einfallswinkel der Sonne ist bei fünfzig Grad ja ein anderer als bei zwanzig Grad, so ergeben sich die langen Sommernächte im Norden und die extrem kurze Dämmerung in den Tropen, wobei im Winter der Tropentag deutlich länger ist als die Tage in Deutschland.

Und natürlich hat man auch einen anderen Blickwinkel auf den Sternenhimmel: Der grosse Bär oder Wagen und der Polarstern stehen hier relativ flach über dem nördlichen Horizont, dafür steht im Winter das Sternbild des Orion im fast im Zenit – und die Mondsichel steht nicht aufrecht, sondern gleicht mehr einer Schale! Und bei Vollmond sieht man kein Mondgesicht und damit den Mann im Mond, sondern ein Kaninchen, das Männchen macht!