Die Vielfalt von Landschaften, Tier- und Pflanzenwelt

18 Jun

Puerto Vallarta liegt auf dem zwanzigsten Grad nördlicher Breite und damit

Leguan - Iguana in Vallarta

Leguan - Iguana in Vallarta

innerhalb des Tropengürtels der Erde, der vom Wendekreis des Steinbocks (zwischen dreiundzwanzig und vierundzwanzig Grad südlicher Breite) bis zum Wendepunkt des Krebses (zwischen dreiundzwanzig und vierundzwanzig Grad nördlicher Breite) reicht.

Mexiko steht weltweit an vierter Stelle, was die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt betrifft. Besonders gross ist die Vielfalt in den tropischen Landschaften – wachsen in den gemässigten Zonen der Erde auf hundert Hectar etwa fünfundzwanzig bis dreissig verschiedene Baumarten, so sind es in den mexikanischen Tropen vierhundert, dieses Verhältnis gilt auch für Insekten, Vögel, Reptilien und Säugetiere.

Wie ist diese grosse Vielfalt entstanden?weiterlesen

Ursprünglich hingen noch alle Kontinente zusammen, die Wissenschaftler nennen diesen riesigen und im wahrsten Sinne des Wortes einzigartigen Kontinent Pangäa. Vor etwa 200 Millionen Jahren brach dieser Kontinent auseinander in eine Nordhälfte (Laurasia), bestehend aus dem heutigen Nordamerika, Europa und Asien, und eine Südhälfte (Godwanaland), bestehend aus dem heutigen Südamerika, Afrika und Australien. Tier- und Pflanzenwelt nahmen nun eine getrennte Entwicklung, auf Godwanaland entwickelten sich Krokodile und Affen, Beuteltiere und Faultiere, auf Laurasia z.B. Bären und Wölfe.

Etwa vor 130 Mio. Jahren trennte sich dann Südamerika von Godwanaland, und später Nordamerika von Laurasia, die Kontinente drifteten immer mehr auseinander, zwischen den beiden Amerikas gab es keine Verbindung.

Doch dann entstanden durch Vulkanismus Inseln zwischen Nord und Süd und nach und nach eine Landbrücke, nämlich Mittelamerika, auf der Tierarten, aber auch Pflanzen von Nord nach Süd und umgekehrt wanderten und den jeweils anderen Kontinet bereicherten – so erklärt es sich, dass es in der Umgebung von Vallarta Krokodile gibt (sogar auf dem Golfplatz bei der Marina) und man nachts das Opossum sehen kann, das wie das Känguruh zu den Beuteltieren gehört. Geographisch gehören die südlichen Landesteile Mexikos bis zum Isthmus von Tehuantepec – der „Wespentaille“ Mexikos – zu Mittelamerika, die Region nördlich davon zu Nordamerika.

Vor der mexikanischen Küste liegt die Kokosplatte, die sich immer mehr unter die Festlandsplatte schiebt und so zur Auffaltung der Sierra Madre beigetragen hat, des Gebirgszugs, der sich an der mexikanischen Westküste entlang zieht. Bis etwa zur Bahïa de Banderas, an der Vallarta liegt, nennt man den nördlichen Teil Sierra Madre Occidental, dann folgt die Sierra Madre del Sur und ganz im Süden Mexikos die Sierra Madre de Chiapas. Die Gipfel der Sierra Madre sind zum Teil über dreitausend Meter hoch, aber vollständig bewaldet, denn die Baumgrenze liegt in Mexiko bei etwa

Pflanzenwelt in Puerto Vallarta

Pflanzenwelt in Puerto Vallarta

viertausend Metern. Der Rio Cuale, der durch Puerto Vallarta fliesst, entspringt auf etwa 2500 Metern. Die Sierra Medre ist sehr reich an Bodenschätzen, vor allem an Silber – so hat Vallarta seine Gründung den Silberminen bei Cuale zu verdanken -, aber auch an Halbedelsteinen.

Wenn man die Berge hier in Vallarta betrachtet, dann sieht man bei einigen ganz deutlich, dass sie Vulkanform haben – hier in der Region endet der Vulkangürtel, der sich vom Bundesstaat Veracruz am Golf von Mexiko auf der Atlantikseite quer durch Mexiko bis hier an die Küste zieht und zu denen die höchsten Erhebungen geören: der Pico de Orizaba ist mit seinen 5 700 Metern der höchste Berg Mexikos, und der Popocatépetl (fast 5 500 Meter) ist ein immer noch aktiver Vulkan direkt bei Mexiko-Stadt. Die Vulkane hier bei Vallarta sind erloschen, aber die ganze Region ist reich an heisssen Quellen, zwischen Ixtapa und Las Palmas gibt es ein kleines rustikales Balneario (Bad), wo man in heissem Quellwasser baden kann.

Im Süden wird die Bahïa de Banderas von der Steilküste umrahmt, nördlich von Vallarta erstreckt sich aber eine grosse Ebene, das Valle (Tal) de Banderas. Hier haben vor allem der Rio Ameca und der Rio Pitillal fruchtbares Schwemmland herangetragen, auf dem Mango-, Bananen und Zitruspflanzungen gedeihen, aber auch Ananas, Honig- und Wassermelonen und Papayas, Avocados, Bohnen, Tomaten, Zucchini und andere Kürbisarten und natürlich Mais und Chile, denn die Gegend ist auch gesegnet mit Wasser – das ist sonst in vielen Teilen Mexikos ziemlich knapp. Und diese Flüsse sind reich u.a. an Süsswasserlongosten und-garnelen. Das tropische Klima bewirkt, dass man mehrmals im Jahr ernten kann.

Wälder nahe Puerto Vallarta

Wälder nahe Puerto Vallarta

Aber an den Steilhängen der Sierra Madre wird keine Landwirtschaft betrieben, hier wächst der Urwald, durchsetzt mit vielen Palmen (Ölfruchtpalmen), in der Stadt bzw. Stadtnähe gedeihen Flammenbäume, Frangipani, Gummibäume, Mandelbäume, Tulpenbäume und auch Zapotebäume, aus deren Harz Kaugummi gewonnen wird. In der Stadt und den Hotelanlagen sieht man überall Goldtrompeten, Feuerranken, Zylinderputzer, Wunderstrauch, Strelitzien und natürlich Bougainvillae und den Baum der Reisenden. Und zur Weihnachtszeit den Weihnachtsstern, der seinen Ursprung in Mexiko hat und vielerorts wildwächst.

Abseits der Zivilisation in den verschiednen Tälern der Sierra Madre gibt es noch Jaguare, Rot- und Schwarzwild, Ozelot, Waschbären, Gürteltiere, verschiedne Wildkatzen, aber man kann auch Raubvögel, Eulen, fliegende Hunde und andere Fledermäuse beobachten, und natürlich sieht man auch grosse und kleine Papageien und Kolibris, am Strand findet man Reiher und Kormorane und natürlich Möwen,Fregattvögel und Pelikane und die allegegenwärtigen vorwitzigen schwarzen Urruacas, eine Elsterart.  Und überall faltern und schweben z.T. sehr grosse Schmetterlinge herum.

Das ganze Jahr über halten sich Delphine in der Bucht auf, im Winter etwa

Delphine im Pazifik

Delphine im Pazifik

sechzig bis achtzig Buckelwale, im Sommer kommen die Meeresschildkröten zur Eiablage an den Strand, die Angler am Hausstrand von Vallarta (Playa los Muertos) holen grosse Rotbarsche aus den Fluten, Goldmakrelen, aber auch mal einen grossen Rochen. Haie gibt es nicht. So sind die Austerntaucher ganz ungefährdet, die am Playa los Muertos die Austern von den Unterwasserfelsen brechen und zum Verzehr anbieten – aber mit frischen Austern sollte man sehr vorsichtig sein, man sieht es der Auster nicht an, ob sie wirklich gut ist und kann Probleme bekommen – bis hin zu Hepatitis!

Andere Taucher holen Tintenfische und Langostinen und mal auch die grossen Meeresschnecken aus dem Meer – eine willkommene Ergänzung der häuslichen Speisekarte!

Sie dürfen gerne auch Ihr Glück als Angler oder auch Taucher versuchen, denn dazu braucht man in Mexiko keine Genehmigung! Also Petri Heil! Aber nur, wenn sie vorhaben, die Früchte des Meeres auch wirklich zu verzehren.